Parteiausstritt Herr Shimada: AfD Bayern ist schlimmer als alle Altparteien

Parteiaustritt Mitglied 6830

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit erkläre ich meinen Austritt aus der Partei „Alternative für Deutschland“. Die Alternative für Deutschland (ja, so bezeichnet sie sich wirklich) setzt sich nach eigenen Worten nicht zuletzt für folgendes ein:

  • für Respekt vor dem Recht und dem gegebenen Wort,
  • für demokratische Kontrolle, Transparenz und Bürgernähe,
  • für Selbstbestimmung, Selbstverantwortung und solide Finanzen für alle Staaten.

Nach ein paar Monaten in der AfD kann ich darüber nur noch lachen. Die Alternative für Deutschland, Landesverband Bayern ist schlimmer als alle im Parlament vertretenen sog. Altparteien. Die innerparteiliche Demokratie spottet jeder Beschreibung, was sicher nicht nur den traurigen Repräsentanten der AfD Bayern , sondern auch Herrn Dr. Lucke selber zuzuschreiben ist. Die AfD ist eine Alternative, aber nur eine abschreckende Alternative und mit Sicherheit nicht die Meine.

Ich habe einen guten Namen und einen Ruf zu verlieren. Diesen gefährde ich, wenn ich weiter in Verbindung mit dieser Partei gebracht werde. Ich mache mich schlichtweg lächerlich und suspekt, mit so einem Haufen in Verbindung gebracht zu werden. Das war auch der Grund, warum ich schon vor Wochen, unmittelbar nach dem Parteitag Ingolstadt I, von jeder Kandidatur für die Partei zurückgetreten bin.

Vor die Wahl gestellt, innerparteilich gegen die von mir empfundenen Missstände vorzugehen oder auszutreten, habe ich mich jetzt für Letzteres entschieden. Ich möchte meine Energie einsetzen, um in der Sache etwas voranzubringen, nicht um mich in innerparteiliche Kämpfe mit Menschen zu verwickeln, die im normalen Leben nicht den Fuß über meine Türschwelle setzen dürften. Versicherungsfuzzies wie Schünemann und Schaller, verkrachte Existenzen wie Schladitz, Meister und Schilde, subalterne Beamte wie Wächter und Göschel, darauf hat Deutschland gewartet. Eine schöne Alternative ist das. Nein, diese „Alternative“ möchte ich nicht im Bundestag sehen und das schließt inzwischen auch Herrn Dr. Lucke ein.

Ausdrücklich ausnehmen von meiner Kritik möchte ich den Kreisvorstand Nürnberg und den Kreisvorsitzenden Herrn Klaus Unglaub. Hier wurde und wird ein offener Austausch gepflegt, die auch konträren Meinungen und Einstellungen der unterschiedlichen Mitglieder jedoch kultiviert und immer im gegenseitigen Respekt voreinander ausgetauscht. Es tut mir Leid um all die vielen Idealisten, die von der Parteiführung in ihrem Idealismus missbraucht werden. Es tut mir leid um die hochqualifizierten Mitglieder, die ihre Mitarbeit angeboten und in z.T. diffamierender und ehrabschneidender Art und Weise behandelt wurden.

Der Sache werde ich erhalten bleiben, dem einen oder anderen Parteimitglied (und Sie haben auch wirklich gute und kompetente Leute in der Partei) werde ich sicher privat auch verbunden bleiben. Mit der Partei und dabei insbesondere der Parteiführung aber will ich nichts mehr zu tun haben.

Ich wünsche der Partei, dass sie nicht in den Bundestag einzieht, dass all die nach oben gespülten Glücksritter ohne Aussicht auf Pfründe wieder in der Versenkung verschwinden, aus der sie gekrochen sind. Ich wünsche der Partei einen Vorsitzenden, der versteht, dass eine Partei nicht nur dirigistisch von oben geführt werden kann (30 Jahre CDU mit Helmuth Kohl und Angela Merkel scheinen bei Herrn Dr. Lucke ein paar verquere diesbezügliche Ansichten produziert zu haben). Und ich wünsche der Partei, dass sie sich dann auf das besinnt, wofür sie (zumindest lt. Programm) einmal angetreten ist.

Hiermit widerrufe ich die Lastschrifteinzugsermächtigung, ebenso jede Zustimmung zur weiteren Nutzung meiner personenbezogenen Daten. Bitte teilen Sie mir schriftlich mit, welche personenbezogenen Daten über mich gespeichert sind, woher diese stammen und wie sie verwendet werden. Löschen Sie alle Daten, zu deren Aufbewahrung Sie nicht gesetzlich verpflichtet sind. Bestätigen Sie mir die Löschung dieser Daten sowie meinen Austritt schriftlich oder per email.

Nürnberg, 05.07.2013

Nobuyoshi Shimada

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