„Alter Wein in neuen Schläuchen“ (Alte Nazis in neuen Gewändern)
Das Wählerpotential im Freistaat Sachsen für rechtsextreme Parteien liegt konstant bei ca. 10% (siehe NPD-Resultate bei Landtagswahlen in 2004 und in 2009). Bei der Bundestagswahl führten die AfD einen betont zweideutigen Wahlkampf in Sachsen, der vor allem nichtdeutsche Ressentiments ansprach (der Slogan „Keine Zuwanderung in die deutschen Sozialsysteme“ wurde besonders häufig plakatiert). Das Resultat dieser rechten Fischer lässt auf den ersten Blick die Brust schwellen: Mit 6,8% erzielten die Sachsen den besten AfD-Stimmenanteil bundesweit. Zum Vergleich: NRW 3,9% (Heimat des AfD-NRW-Diktators Alexander Dilger) und in Niedersachsen (Heimat des AfD-Chefs Bernd Lucke) gar nur 3,7%.
Der zweite Sachsen-Blick lässt erschrecken: Die NPD schaffte im Freistaat Sachsen bei der Bundestagswahl am 22.09.2013 zeitgleich ca. 3,8% – da sind sie wieder, die ca. 10% des extrem rechten Flügel des Freistaates Sachsen bei 6,8% AfD.
Befeuert von diesem Erfolg löst AfD-Sternchen Frauke Petry jetzt ihr Versprechen vom März 2013 ein, den sächsischen Landesverband DIE FREIHEIT (unter Beobachtung des Verfassungsschutzes Bayern) vollständig in die AfD zu integrieren (siehe Bericht vom 07.09.2013 „Absurdistan in Sachsen: DIE FREIHEIT, Ex-StaSis und Burschenschaften – Extremisten übernehmen AfD Sachsen“). Ein Großteil war bereits zur Gründung des AfD-Landesverbandes am 28.04.2013 eingeschleust worden. Die Islamhasser und christlichen Fundamentalisten sollen der Pfarrersfrau Petry, die im Bundesvorstand als völlig talentbefreit gilt, die rechtsextreme Basis sichern.
Mit Rundschreiben an alle Mitglieder vom 24.09.2013 teilt Frauke Petry lapidar mit, dass „Uwe Wurlitzer und Uwe Schuffenhauer nunmehr beauftragt, als Ansprechpartner für die Kreis-Gründungen zur Verfügung zu stehen“.
Diese Personalie bedeutet eine Weichenstellung nach ganz rechts: Uwe Schuffenhauer („Baseball-Uwe“) ist ein rechter Bilderbuchextremist. Er wurde von Frauke Petry höchst selbst engagiert, als er noch stellv. Landesvorsitzender der sächsischen FREIHEIT war. Aus seiner Fremdenfeindlichkeit machte er nie einen Hehl. Er steht für den Rechtaußen-Verein „Aktion Linkstrend stoppen e.V.“ als Kontaktperson für den Großraum Chemnitz zur Verfügung. Dies beeindruckte die Fundamentalchristin Petry. DIE ZEIT beschreibt „Aktion Linkstrend stoppen“ zurecht als „konservative Schmuddelkinder“ (DIE ZEIT 16.02.2012), die vor allem durch religiösen Fanatismus, Fremdenhass und Homophobie (Schwulenfeindlichkeit) auffielen.
Noch vor knapp 1 Jahr war Baseball-Uwe ein aktives Mitglied auf dem Landesparteitag der FREIHEIT 17.06.2012, wo auch viele andere Jetzt-AfD-Mitglieder erschienen. Schon damals erteilte er bevorzugt Weisungen, wie dieses Bild belegt. Viele Neu-AfDler sieht man noch am 12.06.2012 im Gewand der rechtsgerichteten FREIHEIT, siehe hier. Seine besondere Neigung zu rechten Parolen hat Baseball-Uwe nie verbergen können. Er war (vor seiner FREIHEIT-Zeit) bereits im sächsischen Landesvorstand der SCHILL-Partei und hielt selbst dann noch am derangierten (und inzwischen nach Südamerika geflüchteten) Ronald Barnabas Schill fest, als dieser zum politischen Amok-Läufer wurde (Junge Freiheit 12.12.2003, u.a. „ … sächsische Landesgeschäftsführer Uwe Schuffenhauer .. bestätigte …). Im Jahre 2004 war Schuffenhauer sogar Direktkandidat der rechtsextremen „Offensive D“ zum sächsischen Landtag (Wahlkreis Zwickauer Land 1).
Uwe Wurlitzer fällt durch islamfeindliche Interviews auf, z.B. gegenüber dem Deutschlandfunk am 22.08.2013 in Leipzig. Er diente dem AfD-Sternchen Petry als Wahlkampfbeauftragter für Sachsen. Seine rechtsextreme und islamfeindliche Kampagne war erfolgreich.
Kaum aufgefallen ist eine Randnotiz von entlarvender Bedeutung:
Am 24.08.2013 verbreitete Steffen Ehrt, Frauke Petrys Schnüffler in Dresden, auf der AfD- Internetseite in Sachsen folgenden Text:
„An dieser Stelle gilt mein ganz besonderer Dank Herrn Frank Geißler, Frau Sabine Graupner, Herrn Bernd Fichte, Herrn Ralf Görlitz und Herrn Julien Wiesemann, welche sich als Nichtmitglieder jederzeit aktiv in den Wahlkampf einbrachten, auf die immer Verlass war und die ich bei jedem Vorhaben kontaktieren konnte, wo ihre Hilfe gebraucht wurde. Ohne diese Unterstützung wäre der Wahlerfolg nicht möglich gewesen. Danke Euer/Ihr Steffen Ehrt.“
Schauen wir uns die handelnden Personen genauer an (die Details zu den o.g. Personen kann man auf der Homepage DIE FREIHEIT SACHSEN nachlesen, Stand 24.09.2013).
Steffen Ehrt war Beisitzer im Landesvorstand Sachsen von DIE FREIHEIT, für diese auf Platz 10 der Landesliste zur Bundestagswahl
Frank Geißler war Listenkandidat Nr. 16 zur Bundestagswahl für DIE FREIHEIT und für diese auch Wahlkreiskandidat in Dresden I
Sabine Graupner ist Beisitzerin im Landesvorstand DIE FREIHEIT und für diese auch Listenkandidatin zur Bundestagswahl Nr. 14 für DIE FREIHEIT
Bernd Fichte wird auf der Facebook-Seite der Jungen Freiheit als deren Fan gelistet
Ralf Görlitz ist Landesschriftführer von DIE FREIHEIT in Sachsen und für diese auch Listenkandidat Nr. 9 zur Bundestagswahl
Julien Wiesemann ist stv. Landesvorsitzender von DIE FREIHEIT und Listenkandidat Nr. 3 zur Bundestagswahl; die FREIE PRESSE vom 03.01.2013 hatte einen kritischen Bericht zur islamophoben FREIHEIT geschrieben, worauf Wiesemann am 05.01.2013 einen entlarvenden Artikel veröffentlichte, wo er den Radikalismus seiner Partei rechtfertigte.
Damit steht fest, daß die Konstellation geheimer Absprachen des AfD-Sternchens Frauke Petry mit der rechtsextremen FREIHEIT, welche im Bericht des Alternativen Newsletters vom 07.09.2013 detailliert nachgewiesen wurden, ein noch viel größeres Ausmaß erfahren hat, als die schlimmsten Befürchtungen es erahnen ließen. Die Rechtsradikalen sollten nicht etwa „nur“ die Bundestagswahl organisieren, sondern werden jetzt absprachegemäß den gesamten AfD-Landesverband Sachsen vollständig aufsaugen mit der „Führerin und Vorsitzende Frauke Petry“.
Aus dem Umfeld des FREIHEIT-Landesvorstandes heißt es wörtlich: „Frauke Petry wird unser Bild nach Aussen tragen und aufhübschen. Die Beisshemmungen gegen eine Frau sind erfahrungsgemäß beträchtlich. Damit können wir punkten. Aber die Richtlinien der Politik bestimmt DIE FREIHEIT mit versprengten NPDler. Der Code zur Übernahme der AfD lautet ‚Alter Wein in neuen Schläuchen‘“.
Wie versprochen soll jetzt die AfD-Liste zur Landtagswahl 2014 in Sachsen der FREIHEIT überlassen werden mit Petry an der Spitze. Bis dahin will sie versuchen, die Insolvenz ihrer Firma PurInvent hinauszuzögern. Angeblich sollen fingierte Aufträge über Tarnfirmen in Ausland eine gute Auftragslage vortäuschen (siehe Bericht „Ist die sächsische AfD-Chefin Frauke Petry pleite?“ vom 17.07.2013).
Autor: Jochen Schröder, Metzingen